Unter Factoring versteht man den fortlaufenden Verkauf von Forderungen, die ein Unternehmen aus erbrachten Dienstleistungen oder Warenlieferungen gegen seine Kunden hat, an eine Factoringgesellschaft. Die Vorteile des Factoring bestehen unter anderem in der sofortigen Liquidität für den Unternehmer und darin, dass man sich als Gläubiger nun endgültig nicht mehr um den Einzug der Forderung kümmern muss, also hundertprozentig vor Forderungsausfällen seiner Kunden geschützt ist. Nachteilig gegenüber dem üblichen eigenen Forderungseinzug ist für den Unternehmer die Tatsache, dass beim Factoring mit deutlichen Abschlägen auf die Forderung zu rechnen ist, die abhängig von Forderungshöhe und Forderungsqualität sind, da das Factoringinstitut natürlich das Ausfallrisiko mit einkalkulieren muss.
Der deutsche Factoringmarkt ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und hat sich in nur fünf Jahren mehr als verdoppelt: So erhöhte sich das Factoringvolumen von 20,3 Mrd. Euro (1999) auf 45,3 Mrd. Euro (2004), was einem Anteil von 2,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt entspricht. Die Factoringumsätze des Jahres 2004 liegen in Frankreich, Italien und Großbritannien absolut gesehen deutlich über dem deutschen Wert: Sie beliefen sich in Frankreich auf 82 Mrd. Euro, in Italien auf 121 Mrd. Euro und in Großbritannien auf 185 Mrd. Euro.