Die Europäische Zentralbank (EZB) teilte am 05.10.2006 im Anschluss an ihre Ratssitzung in Paris die Erhöhung des Leitzinses um 0,25 % auf nun 3,25 % mit. Hierbei handelt es sich um die fünfte Erhöhung des Leitzinses seit Dezember 2005. Die vierte Erhöhung des Leitzinses auf 3,0 % hatte am 03.08.2006 stattgefunden.
Die aktuelle Anhebung des Leitzinses auf 3,25 % sei wegen der nach wie vor bestehenden Risiken für die Preisstabilität erfolgt, wie EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nach der Ratssitzung in Paris mitteilte. Ein Ziel der Zinspolitik der EZB ist eine Inflationsrate in der Eurozone, die unter 2 % liegt. Zwar ist die Inflationsrate in der Eurozone, die im August 2006 noch bei 2,3 % lag, im September auf 1,8 % abgesunken, gleichwohl wird aber im Jahresdurchschnitt 2006 die tatsächliche Inflationsrate wohl höher sein als der von der EZB angestrebte Wert von maximal 2 %.
Experten rechnen bis zum Jahresende 2006 mit einem weiter steigenden Leitzins, der dann Prognosen zufolge bei 3,5 % liegen könnte. Unter dem Begriff Leitzins versteht man allgemein den von der jeweiligen Zentralbank festgelegten Zinssatz zur Steuerung der Geldpolitik. Ein höherer Leitzins bewirkt in der Folge, dass Bankdarlehen für den Kreditnehmer teurer werden, andererseits aber auch die Kapitalerträge von Spareinlagen und Rentenpapieren ansteigen, nachdem die Banken entsprechende Zinsanpassungen vorgenommen haben.