Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 08.03.2007 ein weiteres Mal den Leitzins um 0,25 % auf nun 3,75 % erhöht. Hierbei handelt es sich um die siebte Erhöhung des Leitzinses seit Dezember 2005. Die sechste Erhöhung des Leitzinses auf 3,50 % hatte am 07.12.2006 stattgefunden.
Von Expertenkreisen war die jetzige Erhöhung des Leitzinses um weitere 0,25 Prozentpunkte erwartet worden, da führende Vertreter der EZB in den vergangenen Wochen wiederholt vor Inflationsrisiken gewarnt hatten. Ein Ziel der Zinspolitik der EZB ist eine Inflationsrate in der Eurozone, die unter 2 % liegt. Obwohl dieses Ziel während der vergangenen 6 Monate erreicht worden ist, rechnet die EZB angesichts steigender Ölpreise und Löhne sowie der robusten Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone mit einem allgemeinen Preisauftrieb.
Obwohl allerdings die Inflation im Jahr 2007 Prognosen zufolge unter der 2 %-Marke bleiben könnte, halten Experten eine weitere Erhöhung des Leitzinses im Juni auf 4,0 % für möglich.
Unter dem Begriff Leitzins versteht man allgemein den von der jeweiligen Zentralbank festgelegten Zinssatz zur Steuerung der Geldpolitik. Ein höherer Leitzins bewirkt regelmäßig, dass Bankdarlehen in der Folgezeit für den Kreditnehmer teurer werden, andererseits aber auch die Kapitalerträge von Spareinlagen und Rentenpapieren ansteigen, nachdem die Banken entsprechende Zinsanpassungen vorgenommen haben.