Buch: Der Deutschland-Clan
Autor: Jürgen Roth
Kurzbeschreibung
Deutschland heute: Ein Netzwerk hochrangiger Politiker, führender Konzernchefs und toleranter Justizbehörden, die den Rechtsstaat aushöhlen, die Gemeinsinn durch Egoismus und Gesetze durch die Macht des Kapitals ersetzen. Wer wen erpresst, wer die Drahtzieher sind und warum die Justiz nicht ermittelt – dieses Buch enthüllt Gaunerkartelle, Korruptionsaffären und Verstrickungen von Ministern, Topmanagern und Staatsanwälten.
Andreas Vierecke aus der Amazon.de-Redaktion schreibt:
Für „Der Deutschland-Clan“ gebührt Jürgen Roth das Lob, auf das Albrecht Müller, der Autor des thematisch nicht ganz unverwandten Buches Machtwahn, wohl auch gerne Anspruch erhöbe. Nicht nur sind Roths Recherchen detailliert und gut belegt — auch seine Schlussfolgerungen sind großteils überzeugend. Dies nicht zuletzt deshalb, weil er seine spitze Feder — anders als Müller — trotz der großteils wirklich skandalösen Ergebnisse seiner Nachforschungen in den Niederungen der Top-Etagen unserer Republik mit Ruhe statt mit blindem Geifer führt.
Doch worum geht es? Um nicht weniger als darum, dass hierzulande bisweilen „wie selbstverständlich die Verfassung gebrochen wird“, es geht um gekaufte Politiker, korrupte Staatsanwälte, selbstherrliche Richter, kleinkriminelle Bankvorstände und schwerkriminelle Industrielle. Und es geht darum, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Kurzum: Es geht um das Phänomen der organisierten Kriminalität in Deutschland. Und darum, wie schnell man, wenn man ein öffentliches Amt bekleidet und zur falschen Zeit von den falschen Leuten die falschen Gefälligkeiten entgegennimmt, in dieses mafiöse Netzwerk hineingezogen werden kann.
Bei aller Lob für den Autor: Mit fortschreitender Lektüre fühlt man sich in seinem Lesesessel immer unbehaglicher. Was Roth freilich nicht anzulasten ist, sondern jenen dunklen Gesellen, von denen er berichtet. Die wachsende Virtuosität, mit denen es mancher vermeintlichen Stütze dieser Gesellschaft gelingt, das etwaige Aufkeimen moralischer Bedenken gegen die Bedingungslosigkeit der herrschenden Selbstbereicherungslogik systematisch auszublenden und mögliche Kritiker mit sorgsam einstudierten, fein ziselierten Täuschungsmanövern in die Irre zu führen, ist nicht nur abstoßend. Es verheißt auch für die Zukunft nichts Gutes.
Gleichwohl: Roths Buch ist jedem, der wissen will, in welchem Staat und in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben, zur Lektüre dringend empfohlen!